40 Jahre Studio MachArt in Bildern...
Und hier die Presse zum Jubiläum...
Heike Künkler-Herok lädt Ende April zur Ausstellung „IdeenReich“ im Studio „MachArt“ in Gau-Bischofsheim ein. Besucher können dabei einiges entdecken und selbst kreativ werden.
16. April 2025 – 18:06 Uhr
von Natacha Olbrich
Gau-Bischofsheim. Mitten im Ort, in einem alten, von Efeu bewachsenen Haus in der Pfarrstraße 33, öffnet sich die Tür zu einer Welt voller Kreativität: das Studio MachArt von Heike Künkler-Herok. Seit 2004 lässt die freischaffende Künstlerin ihrer Leidenschaft für Keramik, Malerei und Schmuck in ihrer Werkstatt in Gau-Bischofsheim freien Lauf. Doch schon vor 40 Jahren, also im Jahr 1985, eröffnete die gebürtige Wiesbadenerin ihre erste Kunstgalerie in Hochheim am Main. Mit dem Umzug in ihr neues Zuhause in Rheinhessen ermöglichte sie sich den Traum, ihre Leidenschaft und Begeisterung für Kunst auch an andere weiterzugeben durch regelmäßig stattfindende Kurse. Sie hat ihren Wohnort zu einem Gesamtkunstwerk umgestaltet, der vom Eingangsbereich bis zum Gartenteich ihr kreatives Potenzial widerspiegelt.
"Transformation und Poesie – das sind die Stichworte, die sich wie ein roter Faden durch meine Arbeit ziehen." Heike Künkler-Herok freischaffende Künstlerin, Inhaberin des Studios MachArt in Gau-Bischofsheim
Schon beim Betreten des Ateliers wird deutlich, wie vielseitig die Künstlerin ist: So farbenfroh und detailverliebt wie ihr Verkaufsladen, so enthusiastisch ist auch die Erschafferin all der großen und kleinen Kunstwerke, die sie zum Verkauf anbietet. Es gibt selbst getöpfertes Geschirr in allen Farben und Formen, Gemälde, Skulpturen, Schmuck und seit neuestem auch Fotokunst. Die Farben des Meeres dominieren, weshalb das Atelier einen maritimen Charme versprüht. Originell ist ihre „Literatur von der Rolle“, für die sie selbstgeschriebene Erzählungen auf gestalteten Papierrollen verewigt. Zudem hat sie ein Bilderbuch für große und kleine Menschen kreiert: „SchneckenTempo“ erzählt die Geschichte von der Kunst der Entschleunigung.
Jedes Kunstwerk erzählt seine eigene Geschichte
„Transformation und Poesie – das sind die Stichworte, die sich wie ein roter Faden durch meine Arbeit ziehen“, erklärt Künkler-Herok. Jedes ihrer Kunstwerke erzählt seine eigene Geschichte, jede einzelne Tasse ist individuell gestaltet und mit kleinen Details verziert, kein Gegenstand gleicht dem anderen. „Wir Menschen sind ja auch alle unterschiedlich“, sagt sie. Inspiriert habe sie in den 1980/90er Jahren der britische Töpfer Bernard Leach, der als Begründer der britischen Studiokeramik gilt und eine ganzheitliche Kunstphilosophie vertrat, die Handwerk, Ästhetik und Ethik vereinte.
„Es gibt einmal die Funktion, aber es gibt auch immer eine Meta-Ebene“, erklärt Künkler-Herok. Aus diesem Grund sind ihre Kunstobjekte nicht gleichmäßig oder perfekt, sondern sie leben von der Faszination des Unperfekten. Jedes der angebotenen Kunstwerke ist ein Unikat, das es kein zweites Mal auf der Welt gibt. Darum ärgere es sie, wenn Besucher ihres Ateliers ihre Objekte ungefragt fotografieren und nachmachen. „Das empfinde ich als Ideen-Diebstahl“, konstatiert die 62-Jährige. Wer dagegen mit ihr in den künstlerischen Austausch gehen und sich von ihr inspirieren lassen möchte, sei willkommen, Kontakt zu ihr aufzunehmen oder einen ihrer Kurse zu besuchen, die sie auf ihrer Website www.studio-machart.com anbietet.
Stolzer Hahn als Preis für Initiative gegen Rassismus
Die Künstlerin freue es, dass sie von der Katholischen Akademie Frankfurt beauftragt wurde, die Trophäen für die Gewinner des „Walter-Dirks-Preises“ 2025 herzustellen: die handgetöpferten Sieger-Hähne gehen zusammen mit einer Geldprämie an die Bildungsinitiative Ferhat Unvar, die sich gegen Rechtsextremismus und Rassismus einsetzt. Zu diesem Anlass hat Künkler-Herok einige Probe-Hähne gestaltet und sie zur Ansicht an die Auftraggeber geschickt. „Mir war wichtig, dass die Hähne hocherhobenen Kopfes und voller Stolz krähen“, berichtet die Künstlerin begeistert. Die schönsten Exemplare hat sie der Akademie überlassen, die restlichen dürfen sich zu den unzähligen anderen Skulpturen gesellen, die den kreativen Mikrokosmos der Kunstschaffenden bevölkern.
Ob „WindsBraut“ oder „InsektenVergrämer“ – es wird nie langweilig
Für die Besucher der Jubiläumsfeier am letzten Aprilwochenende hat sich Künkler-Herok naturgemäß viele Überraschungen ausgedacht: Sie zeigt ihre neuesten Werke wie die „WindsBraut Aeolo“, „InsektenVergrämer“, „PflanzFiguren Rosmarina“ und andere Geschöpfe, die den Garten verzieren, außerdem plant sie täglich wechselnde Preisrätsel. Für diejenigen, die das Studio „MachArt“ bereits aus Hochheim kennen und ein Foto eines in den ersten 20 Jahren erworbenen Kunstobjekts mitbringen, gibt es „ExtraÜberraschungen“.
Natacha Olbrich, AZ Mainz, 15.4.2025